umts unter Linux mit wvdial

Mit wvdial kann unter Linux die Einwahl per UMTS in das Internet erfolgen. Wvdial wird über die Datei wvdial.conf konfiguriert.
Das Device für das Modem /dev/ttyUSBX hängt von der/dem verwendeten UMTS-Karte / UMTS-Stick ab. Nach Einstecken der Karte / des Sticks mit dmesg die Kernelmeldungen verfolgen und mögliche Devices identifizieren.
Folgende Datei zeigt die beispielhafte Konfiguration für t-mobile, Vodafone und Simyo (eplus):

[Dialer Defaults]
Init1 = ATZ
Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0
Modem Type = USB Modem
Baud = 460800
New PPPD = yes
ISDN = 0

[Dialer PIN]
Init1 = AT+CPIN=”1234″

[Dialer PINOFF]
Init1 = AT+CLCK=”SC”,0,”1234″

[Dialer PINON]
Init1 = AT+CLCK=”SC”,1,”1234″

[Dialer tmobile]
Modem = /dev/ttyUSB2
Phone = *99***1#
Password = tm
Username = t-mobile
Stupid Mode = 1

[Dialer umtsd2]
Modem = /dev/ttyUSB0
Dial Command = ATD
Carrier Check = no
Phone = *99***1#
Password = ganzegal
Username = abersowasvon
Stupid Mode = 1
Init4 = AT+CGDCONT=1,”IP”,”web.vodafone.de”
Dial Attempts = 2

[Dialer umtseplus]
Modem = /dev/ttyUSB0
Dial Command = ATD
Carrier Check = no
Phone = *99#
Password = eplus
Username = gprs
Stupid Mode = 1
Init4 = AT+CGDCONT=1,”IP”,”internet.eplus.de”
Dial Attempts = 2

Das Configfile wird per default unter /etc/wvdial.conf erwartet; liegt die Datei woanders kann sie beim Aufruf von wvdial mit --config angeben werden; in folgendem Beispiel wird die Einwahl bei eplus veranlasst.

knecht ~ # wvdial --config /home/user/wvdial.conf umtseplus

Wvdial arbeitet die Abschnitte der Konfigurationsdatei in der Reihenfolge ab, in der sie aufgerufen werden:
knecht ~ # wvdial --config /home/user/wvdial.conf PIN umtseplus
O.g. Zeile nutzt die Konfigurationsdatei /home/user/wvdial.conf, übergibt die PIN und wählt laut Einstellungen im Abschnitt umtseplus ein.

Achtung: Für Versuche empfiehlt es sich, die PIN zuvor (z.B. im Mobiltelefon) zu deaktivieren. Wvdial hat die SIM-Karte durch Eingabe falscher PIN schneller gesperrt als einem lieb ist.

Wvdial bleibt auch nach der Einwahl im Vordergrund; dies ist nicht schlecht, da dann die Statusmeldungen mitgelesen werden können.

Hinweis: Bei den meisten (allen?) Providern erhält man für seine UMTS-Einwahl eine IP-Adresse aus einem privaten Adressbereich. Der Provider macht dann NAT. Dies ist für die Nutzung nicht schädlich, jedoch ist eine Anbindung per z.B. dyndns nicht möglich.

 

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